Nachdem im Mai feststand, dass wir nach Helsinki durften, haben wir uns monatelang auf die kommende Zeit gefreut. Durch den Workshop im Januar hatten wir schon einige Kontakte und von denen haben sich auch einige gemeldet, dass sie mit dabei sein werden. Die Vorfreude stieg also von Tag zu Tag ins Unermessliche. Uns konnte zwar niemand wirklich sagen, was uns in Helsinki erwarten würde, aber das minderte die Freude nicht im Geringsten, sondern kurbelte die Vorstellungskraft nur noch mehr an.
An dem Tag der Ankunft wurden wir offen in der Deutschen Schule Helsinki begrüßt. Uns wurde ein kleines Briefing gegeben, sodass wir wenigstens erfuhren, wann wir am nächsten Tag erscheinen sollten, aber die Ahnungslosigkeit blieb noch ein wenig. Im Hostel konnten wir uns dann erst einmal frisch machen, bevor wir die anderen zum 1. Mal kennen lernen würden. Zum Abendessen haben wir direkt andere Visionäre getroffen und es hat sich schnell eine größere Gruppe zusammengestellt. So konnten uns die Lehrer auch beruhigt alleine die Stadt erkunden lassen.
Je später der Abend wurde, desto mehr Visionäre stießen dazu und gemeinsam haben wir Helsinki bei Nacht erkundet. Die Atmosphäre der Gruppe war von Anfang an herzlich und jeder konnte sich gut mit den anderen unterhalten. Das Drehen eines Films war natürlich eine perfekte Grundlage für Gesprächsstoff und die gemeinsame Vorfreude auf die kommenden Tage.
Am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen, denn der Workshop begann bereits um 07:00 Uhr. Im Kunstsaal der Schule wurden wir von „Up and Coming“ und den anderen Organisationen herzlich empfangen und zur Bestechung gab es ein leckeres Frühstück.
Dann ging’s direkt mit der Einführung des Tagesablaufs los und nachdem wir ein paar neue Begriffe kennengelernt haben, ging es mit der Vorstellungsrunde weiter. Jeder sollte sich bereits im Vorfeld seinen Lieblingsfilm oder einen Film, der ihn/sie sehr beeindruckt hat, aussuchen und bei der Ankunft angeben. In der Vorstellungsrunde wurden dann Filmausschnitte der von uns genannten Filme gezeigt und immer, wenn jemand „seinen“ Film erkannte, stand er auf und erzählte etwas über sich. Nachdem Frühstück haben wir sehr viel Neues im Bereich „Filmemachen“ gelernt und die Tipps verinnerlicht. Nach dem Mittagessen ging’s dann mit ein paar letzten Informationen weiter, bevor wir dann selbst kreativ werden durften. In Vierergruppen sollten Schüler und Lehrer gemeinsam ein ihnen zugeteiltes Produkt in einem kurzen Werbespot vermarkten. Das war die Aufgabe für die nächsten 2 Tage und alle stürzten sich in die Ideenfindung. Zuerst wurde nur ein bisschen „gebrainstormt“, bevor es am nächsten Tag richtig losgehen sollte.
Am Abend wurden alle in ein deutsches Restaurant nahe der Stadtbibliothek eingeladen. Dort haben sich die zugeteilten Gruppen wieder verstreut und eine große Gemeinschaft hat sich erneut gebildet. Das Essen war sehr lecker und der Gesprächsstoff blieb nicht aus. Wir Schüler haben uns dann allerdings wieder recht schnell verabschiedet und sind alle gemeinsam losgezogen. Die Bibliothek war der erste Anhaltspunkt, bevor wir weitere Orte der Stadt erkundet haben. Die Stadt ist sehr klein und war für uns perfekt, denn so konnten wir alles zu Fuß erkunden.
Am nächsten Tag gab es keine Minute in der nicht gearbeitet worden ist. Sofort nach dem Frühstück ging es los, und alle begannen ihre Ideen auszuarbeiten und zu perfektionieren. Der Ehrgeiz bei den Lehrern schien sogar größer als bei den Schülern, oder aber diese konnten es besser verheimlichen. Der Arbeitsfluss wurde nur durch den Ausflug ins Kino gestoppt, denn dort fand die Preisverleihung statt. Wir haben uns riesig gefreut, endlich alle Filme auf der großen Leinwand anzuschauen und waren natürlich gespannt welcher Film den Preis gewinnen würde.
Zu unserer Überraschung fand sich die halbe deutsche Schule im Kino ein und somit wurde das Kinofeeling noch größer.
Als der erste Film angespielt wurde, wurde es plötzlich sehr still und alle schauten gespannt auf die Leinwand. So ging es dann ungefähr 45 Minuten lang und die Faszination und der gegenseitige Respekt wuchs immer mehr. Uns war allen klar, dass es schwer gewesen sein musste, einen Gewinner herauszuarbeiten, denn wir fanden alle Werke sehr beeindruckend, bewegend, und gut umgesetzt. Es sind die verschiedensten Ideen bei dem Thema rumgekommen und die Umsetzung war von allen sehr gut gemacht.
Umso mehr haben wir uns gefreut, als es dann hieß, dass unser Film gewonnen hätte. Zuerst konnten wir es gar nicht fassen und mussten uns erst vergewissern, dass wir uns nicht verhört haben. Es ist eine unglaubliche Freude und auch Stolz, den wir empfunden haben, denn uns allen hat der Film viel bedeutet.
Das große Feiern musste allerdings nach hinten gestellt werden, denn nun hieß es weiter zu arbeiten. Obwohl das zentrale Event vorüber war, waren dennoch noch alle mit Feuer und Flamme bei den Filmen konzentriert dabei.
Den letzten gemeinsamen Abend haben wir dann natürlich auch wieder alle gemeinsam verbracht und noch mal schöne Ecken Helsinkis gesehen.
Am Samstag hatten wir leider nur noch den Vormittag zusammen und die Stimmung war demnach auch getrübter, denn obwohl es gerade einmal zweieinhalb Tage waren, sind wir doch alle sehr zusammen gewachsen.
Die Ergebnisse der Werbespots haben unser Trübsal allerdings noch mal verringert, denn dort konnten wir noch mal alle gemeinsam lachen. Die Ergebnisse sind wirklich gut geworden!
Am Nachmittag hieß es dann leider schon von Einigen Abschied zu nehmen und das fiel uns allen sehr schwer. Es hat es nicht besser gemacht, dass alle zu unterschiedlichen Zeiten zum Bahnhof mussten und wir uns so nicht alle gemeinsam verabschieden konnten.
Am Abend waren wir dann nur noch eine beschauliche Gruppe und mit der sind wir dann nochmal gemeinsam Essen gegangen und wir haben ein letztes Mal Helsinki bei Nacht unsicher gemacht.
Der Sonntag war dann auch unser Abreisetag und gemeinsam mit zwei anderen Schulen haben wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht. Bis zum bitteren Ende blieben wir noch zusammen und genossen die letzten Stunden.
Irgendwann mussten wir auch von dieser Gruppe endgültig Abschied nehmen und wir versprachen uns, wie auch den Anderen, noch Kontakt zu halten.
Die Zeit in Helsinki war kurz, aber intensiv. Wir haben alle wieder so viel Neues gelernt und empfanden die Freude am Filme machen erneut so stark. Diese Möglichkeit gehabt zu haben, hat uns alle schon vorher unglaublich gefreut, doch jetzt danach sind wir umso glücklicher und stolzer, sagen zu dürfen, dass wir beim 1. Filmfestival von die „VISIONÄRE- europafilmt“ dabei gewesen sein zu dürfen.
Flavia, Giorgia, Josephine